Obwohl es sich hierbei um ein etwas anderes Thema handelt, betrifft es dennoch auch Indie Games und ist daher ein wichtiges Anliegen für uns Gamer im gesamten. Eine neue Bürgerinitiative namens Stop Destroying Videogames sorgt derzeit für Aufsehen in der Gaming-Community. Diese Initiative fordert die EU auf, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Videospiele, die an Verbraucher verkauft oder lizenziert werden, in einem funktionalen Zustand bleiben.
Die Initiative zielt darauf ab, zu verhindern, dass Videospiele aus der Ferne abgeschaltet werden, bevor den Spielern die Möglichkeit geboten wird, diese weiterhin ohne Beteiligung der Herausgeber zu nutzen. Hier geht es zur offiziellen Initiative.
Hintergrund und Ziele der Initiative
Die Organisatoren der Initiative argumentieren, dass die aktuelle Praxis vieler Herausgeber, Spiele, die eine Internetverbindung oder Telemetrie erfordern, nach Ablauf des Supports unspielbar zu machen, einen Diebstahl an der Kundschaft darstellt. Diese Praxis zerstört nicht nur das Eigentum der Verbraucher, sondern auch einzigartige kreative Werke, die nicht einfach durch andere ersetzt werden können.
Videospiele sind ein bedeutender Wirtschaftszweig, dessen Umsätze in die Milliarden gehen. Die Initiative hebt hervor, dass bestehende Gesetze und Verbraucherzentralen nicht ausreichen, um die Kunden vor dieser Praxis zu schützen. Es wird betont, dass in anderen Branchen ein solches Vorgehen, bei dem ein bereits verkauftes Produkt nachträglich zerstört wird, nicht vorkommt.
Die Initiative beruft sich auf Artikel 17 Absatz 1 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, der besagt, dass niemandem sein Eigentum entzogen werden darf, es sei denn aus Gründen des öffentlichen Interesses und unter bestimmten Bedingungen. Die Organisatoren sehen die Praxis der Herausgeber als Verletzung dieses Grundrechts an. Ebenso wird auf Artikel 169 und Artikel 12 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verwiesen, welche die EU verpflichten, ein hohes Verbraucherschutzniveau zu gewährleisten.
Europäische Bürgerinitiative (EBI)
Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) ist ein spezielles Instrument der direkten Demokratie in der EU, das es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, die Europäische Kommission aufzufordern, neue Rechtsvorschriften vorzuschlagen. Um eine solche Initiative erfolgreich einzureichen, müssen mindestens 1 Million Unterschriften aus mindestens sieben verschiedenen EU-Mitgliedstaaten gesammelt werden.
Wichtige Details zur Europäischen Bürgerinitiative:
- Mindestanzahl an Unterschriften: 1 Million
- Geografische Verteilung: Unterschriften müssen aus mindestens sieben verschiedenen EU-Mitgliedstaaten stammen
- Zweck: Die Kommission auffordern, neue Rechtsvorschriften vorzuschlagen
Diese Anforderungen unterscheiden sich von den allgemeinen Petitionen an das Europäische Parlament, die keine Mindestanzahl an Unterschriften benötigen und von jedem EU-Bürger oder jeder Person mit Wohnsitz in der EU eingereicht werden können.
Unterstützung und Organisation
Die Initiative wurde von einer Gruppe engagierter Bürger aus verschiedenen europäischen Ländern ins Leben gerufen. Zu den Vertretern gehören Daniel Ondruska aus Deutschland und Aleksej Vjalicin. Weitere Mitglieder kommen aus Ländern wie Polen, Estland, Portugal und vielen mehr. Die Gruppe hat bereits 87.073 Unterstützungsbekundungen gesammelt und setzt sich weiterhin aktiv für die Rechte der Spieler ein.
Eure Meinung ist gefragt!
Was haltet Ihr von der Initiative Stop Destroying Videogames? Glaubt Ihr, dass solche Maßnahmen notwendig sind, um die Rechte der Spieler zu schützen? Diskutiert mit uns im Kommentarbereich!
